Schmetterlinge sterben so laut

Vielleicht bin ich angekommen, endlich angekommen.
Jedenfalls für eine Weile. Bis es weiter geht, mich das Leben wieder am Ärmel packt und weiter zieht.. zu fremden Orten, anderen Menschen, neuen Eindrücken und Erfahrungen, neuen Gefühlen, Aufgaben und neuen Kämpfen. Und dann werde ich dort sein. In meiner Mitte und ich werde mich vielleicht wieder verlaufen und gegen Wände prallen, aber ich werde aufstehen und neue Wege einschlagen, Dinge aktzeptieren und alles um mich herum in Ordnung bringen, Lösungen finden und vor allem mich selbst finden. Mich finden, auffangen und nie wieder loslassen, mich vom inneren Kompass und meinem Herz leiten lassen, damit ich mich nie wieder verliere. Nie wieder.

Abgeschlossen, ich habe die Tür hinter mir ge- und verschlossen und ich habe mit dir abgeschlossen. Ich habe dir nichts mehr zu sagen, klar ich habe dir auch weh getan aber du mir auch, ohne es wahrzunehmen. Und das kann und werde ich dir nicht verzeihen. Nie. Aber du bist weggelaufen bevor du überhaupt darüber nachdenken konntest, wer weiß vielleicht denkst du da wo du nun bist mal nach. Aber ganz egal ob du das tust oder nicht.. es ist zu spät, damals zu früh und jetzt einfach zu spät. Der Zug ist lange abgefahren, er ist weg und wird nie wieder kommen. Aber das ist okay, es ist okay.

Das Leben ist wie eine lange Busfahrt. Man kommt an vielen vielen Stationen vorbei. Und jedesmal steigen Menschen aus, so wird der Bus immer leerer.. doch manche Menschen bleiben sitzen, sie bleiben sitzen bis zur letzten Station, aus Angst etwas zu verpassen. Aber man kann nichts verpassen, im Leben eines jeden Menschen passiert tagtäglich so viel dass wir manchmal garnicht mehr mitkommen. Und wenn man sich entschließt irgendwo auszusteigen, dann ist es kein Fehler, denn in jeder Statiom des Lebens gibt es viel zu erleben und verpassen wird man nichts. Doch sollte man irgendwann von dem Gefühl eingeholt werden wo anders glücklicher sein zu können, dann kann man jederzeit wieder einsteigen.

Es war unser letzter Tag auf dieser kleinen wunderschönen Insel. Und dieser Tag kam uns heißer vor als alle bisherigen, selbst beim Nichtstun schwitzen wir aus jeder Pore unserer Körper. Einige Jungs hatten daher schon ihre Shirts ausgezogen, für uns Mädels kein Problem. Nachmittags an, bis Abends vertrieben wir uns die Zeit in der kleinen Stadt, zwanzig Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt. In der Stadt gab es einen wunderschönen Hafen und viele schöne Souvenir Geschäfte und hübsche Cafés. Der Hinweg jedoch war wie das letzte Mal die einzigste Qual, ich schleppte mich mit den Krücken in dieser Hitze gemeinsam mit den anderen in die Stadt und versuchte bei deren Tempo mitzuhalten. Das ist normalerweise kein Problem, doch meine Hände schmerzten und rutschten ständig ab, die Hitze zerrte dazu auch an meinen Kräften und so musste ich alle 50 Meter für einen Augenblick stehen bleiben. Als wir endlich in der Stadt waren bummelten wir durch zahlreiche Geschäfte, kauften einige Souvenirs für die Lieben und Proviant für die Heimreise. Schließlich bekamen wir Hunger und bis wir uns mit den anderen im Restaurant treffen würden, dauerte es noch eine gefühlte Ewigkeit, also beschlossen wir etwas essen zu gehen. Die brachte uns zu einer Sportbar die etwas verwinkelt lag. Eine unserer Freundinnen führte uns her, sie wsr die Tage zuvor schon einmal dort gewesen und schwärmte nun von den Sandwiches. Wir bestellten uns doe besagten Sandwiches, oder naja.. versuchten es zunächst, denn der ältere Herr, vermutlich der Eigentümer der Sportbar verstand nicht dass ich ein vegetarisches Sandwich wollte, obwohl er einige Fetzen deutsch konnte. Im Endeffekt konnte er unsere Bestellung dann doch aufnehmen. Die Sandwiches waren wirklich ein geschmackliches Hoch, kaum vergleichbar. Als wir bezahlt hatten und auf dem Weg nach draussen waren sagte der Mann "Auf Wiedersehen" und in diesem Moment dachte ich wir werden uns bestimmt nie wieder sehen, denn es gibt Menschen die sieht man nur einmal im Leben und danach nie wieder.